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Kolumne
Urbane Orte für Begegnungen schaffen
Episode
Date
April 29, 2025
Autor:in
Anna Weiß
Duration
5 Min
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17

Urbane Orte für Begegnungen schaffen

Wie kann man Räumen eine Identität geben und wie kann man nachhaltige sowie urbane Orte für Begegnungen schaffen? Der Leerstand in Innenstädten ist eine Thematik, die sich in den vergangenen Jahren schleichend und sicherlich auch durch die Pandemie in und um die Stadtentwicklungen etabliert hat. Der Kosten-Nutzen-Faktor ist dabei immer ein Grund des bleibenden Leerstandes und bewirkt, dass weniger Touristenaufkommen und generell weniger Traffic an Menschen in den Städten aufkommt. 

Andererseits haben wir Gründer:innen und Startups, die Ihre Ideen niedrigschwellig sichtbar machen wollen. Wie lässt sich dies miteinander verbinden? 

Ein aktuell laufendes Projekt in Dresden, was sich dieser Herausforderung stellen möchte, ist das Projekt „Markthalle NEUstadt“. Es entstand aus einer Initiative dreier junger Menschen, welche sich für die Stadtbelebung und der nachhaltig-innovativen Entwicklung von Orten verschreibt. Das Team selbst befindet sich ebenfalls gerade in der Gründung und möchte das Pilotprojekt nutzen, um zukünftig weitere Quartiere und Orte zu beleben. 

Doch was hat eine Markthalle mit Startups zu tun? Ganz einfach: wir kennen für gewöhnlich die Markthallen Europas wie in Lissabon, Barcelona und Co. - sie sind groß, weitläufig, viel belebt und bieten ein tägliches Angebot an frischen Lebensmitteln. Markthallen sind das Aushängeschild vieler Städte und sind nicht nur für Tourist:innen attraktiv, sondern auch essenziell für Bewohner:innen. Markthallen haben eine lange Tradition und dienen der alltäglichen Versorgung. 

Die Markthalle in Dresden ist etwas anders. Sie besteht aus mehreren Etagen und wird von einer Genossenschaft betrieben, deren Supermarkt in der Markthalle zu finden ist. Hinzukommen Händler:innen für Geschenke, eine Lotterie, ein Bäcker, ein Fleischer, ein kleines Café, ein Blumenladen und ein paar kleinere Shops. Ein Fitnessstudio ist ebenfalls vor Ort. Aber es sind eben auch temporär gut ein Drittel der Fläche leerstehend. Touristen gibt es nicht so viele. Mittags ist das Gebäude durch das Mittagsangebot gut gefüllt. Davor und danach sind Anwohner:innen zum Einkaufen zu finden. Es muss eine Mischnutzung her. Und hier kommt wieder der Gedanke, mit Startups zu kooperieren. 

Wie schon der vergangene Artikel zum Thema Zwischennutzung gezeigt hat, ist eine hybride Nutzung von Retailflächen durchaus effizient und zielführend. Der typische Handel muss in eine Transformation gehen. Menschen wollen etwas erleben, sie wollen in den Bann gezogen und gehalten werden. Nach ersten Umfragen der „Markthalle Neustadt“ zu Nutzungswünschen antworteten über 69 %, dass sie sich eine Markthalle zum Erleben wünschen. Einige andere wünschen sich wiederum mehr Regionalität und eine Identifikation mit der Stadt Dresden. Andere wiederum können sich einen Begegnungsort für Jung und Alt gut vorstellen. Eine weitere Idee ist die Entstehung von Co-Working-Spaces mit der Option zu Veranstaltungsräumen. Es gilt also, ein vollumfängliches Nutzungskonzept zu entwerfen, welches all diesen Ansprüchen gerecht wird, für den Eigentümer wirtschaftlich und gut umsetzbar ist sowie die bestehenden Mieter:innen berücksichtigt. 

Genau das sind Gründe, warum Menschen Gründen. Es geht darum, Herausforderungen und Problematiken im Alltag anzugehen und zu optimieren. Es geht um eine nachhaltige und organische Weiterentwicklung von einem innovativen Zusammenleben aller. Es geht um Menschen mit einer Vision und Leidenschaft für Dinge. Dabei ist ein stetiger Interessenaustausch und eine Einbeziehung aller essenziell. Gründen ist ein Miteinander füreinander. 

Wie es mit dem Projekt der Markthalle Neustadt weitergeht und welche Konzepte umgesetzt werden, könnt ihr auf dem LinkedIn Profil der Markthalle NEUstadt oder bei Anna verfolgen.

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